Menschen tragen eine Erdkugel

Ohrwürmer im Einsatz gegen Läuse

 

Der gemeine Ohrwurm

(Forficula auricularia), auch Ohrenkneifer genannt, gehört zu den nachtaktiven Insekten. Wegen der Bezeichnung Ohrenkneifer und seiner Zangen am Körperende wird allgemein geglaubt, dass Ohrwürmer für den Menschen schädlich sind. Ihre Zangen am Hinterleib verwenden sie aber nur zum Beutefang oder, beim Männchen, als Hilfe bei der Paarung. Pflanzliche und tierische Nahrung stehen auf dem Speisezettel. Zu ihrer Lieblingsspeise gehören Blattläuse. Finden sie einen geeigneten Unterschlupf, sind sie in der Lage einen Pfirsichbaum innerhalb weniger Tage vom gesamten Läusebestand zu befreien.

Unser Info zum Nützling Ohrwurm gibt es kostenfrei als Download Info BUND Lemgo

 

Aus diesem Grunde findet man in verlassenen Vogelnistkästen oftmals ganze Kolonien von Ohrwürmern. Wer diesen freiwilligen und fleißigen Helfer in seinem Biogarten fördern möchte muss wissen, dass Ohrwürmer nacht- und dämmerungsaktiv sind. Am Tage verbergen sie sich in dunklen, feuchtwarmen Verstecken unter Steinen, Blättern oder hinter der brüchigen Rinde eines Baumes. Damit sie leicht an ihre Beute kommen können, benötigen sie einen Unterschlupf in der Nähe der Nahrungsquelle.

 

Unterschlupf für den Ohrwurm

 

Kleine Tonblumentöpfe werden mit Holz- bzw. Polsterwolle, Sackleinenresten, Stroh oder Moos gefüllt. Um genügend Freiraum zu lassen, darf nicht zu viel Füllmaterial eingebracht werden. Damit das Füllmaterial nicht herausfallen kann, bzw. Vögel es auf der Suche nach Nistmaterial oder Nahrung nicht herausrupfen, wird unten ein kleines Drahtgeflecht angebracht. Dabei wird der Draht innen durch den Topf geführt und oben ein Aufhänghaken gebogen. Die Töpfe hängt man direkt am Stamm oder einem Ast auf, damit die Ohrwürmer einen leichten Zugang zum Baum haben.

Läuseplage an Rosen und im Nutzgarten

Bei den Pflanzen im Nutzgarten oder neben dem mit Läusen befallenen Rosenstock kann man die Töpfe auch an einem kleinen Pfahl befestigen. Dieser sollte wiederum Kontakt zu den Pflanzen haben. Stellen sich nicht schnell genügend Ohrwürmer ein, kann man den Topf ein paar Tage in einen Haselnuss- oder Holunderstrauch hängen. Dort gibt es fast immer genügend Ohrwürmer. Stellt man nach ein paar Tagen eine gute Besetzung fest, wird der Topf einfach umgehängt. Wenn bei Obstbäumen kein Läusebefall mehr vorhanden ist, kann man die Töpfe wieder umhängen, denn Ohrwürmer besiedeln auch gerne beschädigtes Obst.

 

Ohrwurmquartiere für den Ziergarten

Tontöpfe am Rosenstrauch finden nicht immer Liebhaber. Daher haben wir in Kooperation mit zwei Töpfereien alternative Lösungen entwickelt. Hier die Angebote:

 

 

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ANJA KRACHT,
BAHNHOFSTR. 41, 32657 LEMGO

Tel. 05261/980023

 

Biologischer Pflanzenschutz

In Kooperation mit der Abtei Fulda haben wir ein Info zum biologischen Pflanzenschutz erstellt, das hier zum kostenfreien Download bereitgestellt wird.

BUND Lemgo-Info Biologischer Pflanzenschutz